Wenn die Kirche ins Dorf kommt

(Lesezeit 2:30 min)

Was für ein Humbug? Sie ist doch schon da. Zu unserem Kirchenkreis gehören gut 60 Gemeinden. Die Meisten davon haben ihr Lebens-/ und Arbeitsgebiet in kleineren oder größeren Dörfern.

Trotzdem ist an der Sache etwas dran. 2020. Corona hatte manches in der Welt und somit in unserem Land lahm gelegt. Vieles wurde eingestellt. Aber! Aber manches fand auch neue Wege und Formen. Gott hat uns Menschen vieles seiner Kreativität in Herz, Verstand und Seele geschrieben. Diese blühte in neuen Formen von Gottesdiensten sowie Angeboten für Kinder und Jugendliche zwischen Görlitz und Ruhland, Weißwasser und Reichenbach reichlich auf.

Auch für unsere Arbeit gab es derartige Veränderungsprozesse. Doch bei einem Mitarbeitertreffen tauchten Informationen auf. Es gibt doch eine Organisation in Potsdam, die heißt: Stiftung Kirche im Dorf. Im Vorjahr reiste ihr Mitarbeiterin einfach Mal zur Jugendnacht an um zu schauen und zu hören, was hier so passiert. Sechs Monate später die Erinnerung: Bei der Stiftung können Anträge für die Arbeit gestellt werden.

Was? Dort werden „normale“ Rüstzeiten, Jugendgottesdienste und treue Projekte gefördert?

Was? Man muss kein neues, nett klingendes, in bestem Förderantragsdeutsch verpacktes Projekt erfinden, an welches sich vier Monate später niemand mehr erinnert? 

Wie Bitte – sie wollen das junge Menschen durch die geförderte Arbeit Erfahrungen mit dem lebendigen Gott machen? Wahnsinn. Halleluja. Was für ein Geschenk, dass es diese Stiftung gibt und Brücken entstanden sind.

Seit Jahrzehnten werden die Ausgaben für Rüstzeiten und Seminare, nicht einfach auf die Teilnehmerbeiträge für Kinder und Jugendliche umgelegt. Statt 255 EUR für 135 EUR können Kinder bei uns eine Woche und Jugendliche statt 1200 EUR für 360 EUR 17 Tage zu Rüstzeiten fahren.

Das ist nur möglich, weil Menschen in unserer Region, ein Teil ihres Geldes an Gemeinden oder Vereine spenden. Es ist möglich, weil sie sich von Gott als Beschenkte wissen und einen Teil ihres Geldes für die segensreiche Arbeit von Kirchengemeinden und CVJM Vereinen zur Verfügung stellen. Seit nun viereinhalb Jahren hilft Kirche im Dorf uns diese finanzielle Verantwortung mit zutragen.

Im September war es nun so weit. Zwei Frauen der Stiftung haben sich Zeit genommen, um sich neben den Bildern und Berichten, in Görlitz und Melaune einen persönlichen Überblick zu verschaffen, wie die Gelder eingesetzt werden.

Ich kann nur sagen, was war das für eine herrliche, für beide Seiten erfreuliche und ermutigende Begegnung. Wir machen hier sicher nicht immer alles richtig. Aber mit ehren-/ und hauptamtlichen Mitarbeitern sind wir fröhlich in Gottes Namen unterwegs. Das Stiftungsgeld ist eine gute Unterstützung für Finanzierungen UND die Rendite ist einfach himmlisch gut.

Dafür sagen wir im Namen von unzähligen Kindern und Jugendlichen, den Stiftungsmitgliedern und Mitarbeitern:

Herzlichen Dank – vergelts Gott!

Tobias Walzok