Rumänien Rüstzeit 2024 – Teilnehmerrückblick
Rumänienrüstzeit… jedes Jahr aufs Neue – 14 Stunden oder mehr Im Auto sitzen, um bis nach Rumänien zu fahren, wer hat da schon Lust drauf? Auch Dieses Jahr hat sich wieder eine Gruppe junger Menschen auf den Weg gemacht, um mit Gott diese weite und anstrengende, aber auch schöne Reise auf sich zu nehmen.
Am Donnerstag, den 4. Juli ging es los – Hänger beladen – auf Grund der schlechten Witterungsbedingungen sollte sich dies aber als nicht allzu einfach erweisen. Eine Lösung musste her! Damit nicht alle Klamotten und sonstige Sachen, die mitzunehmen waren, schon vor der eigentlichen Rüstzeit voll durchnässt waren, wurde alles so schnell es ging, in das große Zelt der Jugendscheune gebracht. Von dort aus – einigermaßen trocken und sortiert – in den Hänger. Die Autos waren glücklicherweise zu diesem Zeitpunkt schon gepackt und nahezu abfahrbereit. Wir konnten gemeinsamen zu Abend essen.
Nach einer kleinen Andacht, inklusive Besprechung und Gruppenfoto am Freitagmorgen, konnten die Autos bestiegen und die ersten Meter in Richtung Rumänien gefahren werden. Die Aufregung war natürlich groß und vor allem die drei „Ersties“ wollten wissen, wie das Leben und unser Wirken in diesem Land so sind. Während der Pausen auf diversen Raststätten konnte – außer den menschlichen Bedürfnissen nachzugehen – natürlich auch Ball gespielt werden…. so kam es, wie es kommen mussteJ Nach wenigen Minuten landete unser Volleyball auf einem Zollhausdach. Mit Hilfe einer waghalsigen Rettungsaktion wurde er jedoch heruntergeholt.
Nach überqueren der rumänischen Grenze übernachteten wir, wie jedes Jahr, in der Grenzstadt Oradea. Nach einer Morgenandacht wurden wir mit einem leckeren Frühstück empfangen.
Am Nachmittag war es dann so weit, nach etlichen anstrengenden Stunden Fahrt waren wir endlich in Nagygalambfalva angekommen und bekamen erstmal ein leckeres Abendbrot. Anschließend hieß es – auspacken! Alles, was am Donnerstag in die Fahrzeuge geladen wurde, musste ja nun wieder heraus.
Alle weiteren Tage wurden wir mit einem „Rüstzeitlied“ geweckt. Sonntags wurden nach dem Gottesdienst die Zelte in der Roma-Siedlung von uns, als Rüstzeitgruppe, sowie von Männern aus dem Dorf aufgebaut. Die Roma-Kinder haben sich riesig über unsere Ankunft gefreut und sind uns glücklich in die Arme gesprungen. Unser Kinder-Bibel Programm ging jedoch erst am Montag los. Wir gestalteten die Vormittage von Montag bis Freitag mit Bibelgeschichten, Spielen und Basteleien, wobei die Kinder riesigen Spaß hatten.
Die Bibelarbeit mit den Kindern, so wie unser Nachmittagsprogramm waren geprägt vom Beisein der Jungen Gemeinde aus Nagygalambfalva. Diese Gruppe vereinfachte uns das Arbeiten mit den Kindern sehr, da sie ja die ungarische Sprache beherrschen – wir ja eher weniger (bis auf einige Ausnahmen). An den Nachmittagen haben wir Aktivitäten wie die Reparatur des Sportplatzes oder gemeinsames Badengehen mit der Jungen Gemeinde veranstaltet. In diesen Zeiten sind viele Gespräche über die jeweilige Kultur und vieles weiteres zu Stande gekommen.
Schneller als zu Anfang gedacht war die erste der beiden Wochen vorüber. Nach dem Abbauen in der Siedlung starteten wir nun in die Urlaubswoche. Nach zweieinhalb Stunden Autofahrt lag ein kleiner Stausee inmitten eines Gebirges vor uns. Am Abend trafen wir am Zeltplatz ein. Nach dem Aufteilen einiger Aufgaben, wurde Feuer gemacht, Zeltlager aufgebaut, Essen gekocht und sich weiterhin über alles Mögliche unterhalten. Die Woche diente etwas der Erholung. Daher begannen die Tage auch wesentlich später als in Woche 1. Am Dienstag stand eine Zweitageswanderung auf den Egyes-kő/ Einstein an. Nachdem wir oben angekommen waren, bezogen wir Quartier und ruhten uns erst einmal aus. Die Landschaft in Kombination mit der Aussicht war atemberaubend. Sie sollte aber noch schöner werden als wir am nächsten Vormittag auf den Gipfel des Berges kletterten. Von dort oben konnte man die Landschaft noch besser begutachten. Nach dem Marsch auf den Gipfel hieß es, wo es hochgeht muss es auch wieder runter gehen. So fanden wir uns nach einem kräftigen Schauer, der uns beim Herabgehen noch überraschte in unserem Lager wieder ein. Der GKR-Vorsitzende von Nagygalambfalva lud uns anschließend noch zum Essen ein.
Am Abend hieß es dann aber auch schon wieder Sachen packen und zurück nach Nagygalambfalva, da eine große Gewitterwand über unser Lager ziehen sollte und unser Planen-Zelt nicht allzu wetterfest war. Die Entscheidung, einen Tag eher zurückzufahren hießen wir im Nachhinein noch sehr gut, da der darauffolgende Donnerstag ein sehr anstrengender, aber auch schöner werden sollte. Kinga, die erste Freiwillige in der Jugendscheune (2013-14), hatte entschieden die gesamte Rüstzeitgruppe zu ihrer Hochzeit einzuladen. Als Dankeschön halfen wir unter anderem das Zelt für den Gottesdienst aufzubauen. Am Nachmittag schmückten die Frauen das Zelt für den Traugottesdienst. Die Männer waren mit Leuten aus dem Dorf Zweige zum Girlande wickeln holen. Die Zweige wurden von der Baumkrone abgeschnitten, indem einer der Männer aus dem Dorf ohne Sicherung auf einen Baum kletterte und die Äste abschnitt und hinabwarf. Am Abend wurden diese an Kingas Hoftor noch festgemacht und mit Musik, Feuerwerk und Tanz klang der Abend aus.
Am Freitag war es so weit. Der Bräutigam, Szilárd holte die Braut zu Hause ab zum Standesamt. Danach folgte der Traugottesdienst. Nach einer kurzen Busfahrt gelangten wir an die Location, wo die Feier stattfand. Leckeres Essen, Musik, Tanz und vieles weitere prägten die Erfahrungen, die wir auf einer ungarischen Hochzeit sammeln durften – einfach wunderschön und einprägsam!
Am Samstag luden wir nun die Autos, verabschiedeten uns von der Jungen Gemeinde und dem Pfarrer und fuhren Richtung Heimat los. Das eine Auge lachte, das andere weinte, da man zwar glücklich war wieder nach Hause zu fahren, die Zeit in Rumänien aber gleichzeitig schon auch sehr vermisste.
Eine eindrückliche Bewahrung erlebten wir noch kurz „vor der Haustür“. Für eine Picknickpause verließen wir die Autobahn. In einem Wald fanden wir auf der anderen Straßenseite, einen Rastplatz. Den Blinker an, wollten wir nach links abbiegen. Plötzlich schoss an unseren zwei Fahrzeugen, ein überholender PKW mit etwa 100 km/h vorbei. Es fehlten kaum 20 Zentimeter. Das in diesem Augenblick weder Auto noch Körperteile auf der Straße zum liegen kamen – aus unserer Sicht Gottes Bewahrung.
IHM, den vielen, treuen Betern, Spendern und Florian Gaertner und Jeremias Grabs (Leitungsteam) sagen wir Danke!
Philipp Grohmann/ Niesky & Elias Brinner/ Dresden
PS: Den visuellen Rückblick auf die Tage, festgehalten von Florian Gaertner findest Du hier!