Czapp József, Pfarrer der reformierten Kirchengemeinde von Mikepercs in Ungarn, hatte 2017 die Idee, verschiedene Gemeinden, Länderübergreifend zusammen zu bringen. 500 Jahre war die Reformation schon her. Aber welche Wege der Veränderung in unseren Kirchen braucht es heute, um Menschen für ein Leben mit dem dreieinigen Gott zu gewinnen? Das war die Grundfrage für einige Treffen, zu denen auch wir eingeladen waren. Ausgeblieben war damals ein Besuch bei uns. Jetzt wurde es nachgeholt. Am Dienstagabend, nach reichlich 1400 km waren sie da. Agoston und Gábor aus Mikepercs. Gyuri, Pfarrer unserer Partnergemeinde-Nagygalambfalva. Géza, Pfarrer der Gemeinde Kányád in der Nähe von Galambfalva und Kornád, Pfarrer von Felenyed bei Turda.
Der Mittwoch begann mit einem Besuch im Lebenshof. (Derzeit sammeln wir beim Brotzeit-Jugo die Kollekte dafür.) Welch Überraschung? Bernadett, aus dem ungarischen Teil der Ukraine, war vor Jahren Europäische Freiwillige dort. Nach dem Studium arbeitet sie seitdem am gleichen Ort als Mitarbeiterin. Also erfolgte der Austausch mit den Gästen in der Muttersprache. Natürlich war ein Besuch im Lebenshofladen am Görlitzer Obermarkt eine praktische Verbindung. Wohin kommen die Produkte, welche die Jugendlichen herstellen? Hier waren sie zu entdecken. Seit langem ist uns der Ungar Roland Vörös vertraut. Er kam auf der Stadtbrücke zu Gruppe dazu. In ungarischer Sprache ging es um die Aufteilung Deutschlands. Görlitz als Grenzstadt und die vielen Versöhnungszeichen und das bisweilen gute Miteinander zu Polen, seit dem zweiten Weltkrieg waren Thema.
Mittagessen gab es in der Stadtmission. Doch nicht nur die Mahlzeit stand im Vordergrund. Diakon Karsten Mierig, berichtete von der vielfältigen, herausfordernden und segensreichen Arbeit in der Stadt. Er gab einen Einblick, wie ehren-/ und hauptamtliche Mitarbeiter sich für Menschen mit besonders schwierigen Lebensumständen einsetzen. Das der Antrieb dafür die Beziehung und der Auftrag Jesu sind – selbsterklärend.
Nach dem Zwischenstopp bei DON Pedro, der genialen Eisdiele in Kemnitz (Eine wunderbare Verbindung auch für unsere Arbeit), fanden wir uns im Kirchsaal der Herrnhuter Geschwister wieder. Während des Studiums sowie danach kannten die Ungarn Herrnhut und die Arbeit von Berichten. Vor Ort bekam das Ganzes mittels einer Extraführungen eine neue Gewichtung. Der Besuch des Gottesackers eine obligatorische Angelegenheit.
Tag zwei fand in im sächsischen Elbflorenz statt. Die 1732 erbaute, nach der Zerstörung 1945, 2005 wiederaufgebaute und geweihte Frauenkirche, war das erste Ziel. Nach der Andacht und regulären Kirchenführung wurde seltenes möglich. Mit unserer Gruppe durften wir bis vor den Altar. Was lag näher als zur Ehre Gottes und zur Freude vieler Gäste, ein Pfingstlied in ungarischer Sprache anzustimmen. Für alle war das ein ziemlich bewegender, bleibender Moment.
Wie groß war die Freude als Elli „plötzlich“ auf der Brühlschen Terrasse stand. Die frühere Teilnehmerin und Leiterin der Rumänien Rüstzeit, wartete bereits mit dem Mittagessen auf uns. Nach dem Spaziergang über Europas größten Balkon, vorbei an der Semperoper – dort Tabea (Teilnehmerin der RO RZ-ten) treffend, durch den Zwinger hindurch, einem Zwischenstopp im Schloss, ging es zurück nach Melaune.
Auf dem Grundstück wuselte es bereits. Viele Leute hatten sich auf den Weg gemacht um die ungarischen Freunde und Bekannten bei einem Abendessen, teils nach Jahren einmal wieder zu treffen.
Kurz nach Mitternacht meldet sich heute Morgen das Telefon mehrfach: Wir sind gut angekommen. Danke für EURE-GAST-FREUND-SCHAFT.
Danke allen, welche in irgendeiner Form diese Begegnung ermöglich haben!
Tobias Walzok-Jugendwart